Description
BÜCHER
Literatur
Margret Steckel
Doswidanja, Genosse
Habe ich Erich Honecker gestürzt? Diese Frage stellt sich Lukas Braak, einst linientreuer Kapitän auf großer Fahrt in der Deutschen Demokratischen Republik, dann aufgrund unerlaubter Westkontakte in Ungnade gefallen und mit Berufs- und Publikationsverbot belegt, im Oktober 1989. Seine Frau hat den Ausweg aus der politischen Repression im Tod gefunden, er selbst versucht sein Leben als Landarbeiter mit Kühe melken zu meistern. Während er noch an einem Brief an den SED-Generalsekretär schrieb, haben die Kinder schon »rübergemacht«. Und nun, eine Woche später, ist Honecker von all seinen Funktionen zurückgetreten. Das kann natürlich unmöglich mit dem Brief zusammenhängen – oder vielleicht doch?
In einem inneren Monolog lässt Margret Steckel ihren Protagonisten seine bittere Geschichte Revue passieren, und verbindet dabei kunstvoll das persönliche Schicksal mit der Entlarvung eines menschenverachtenden politischen Systems, das selbst seine Anhänger beim geringsten vermeintlichen Vergehen zu brechen versucht.
Ein nicht nur aufgrund der derzeitigen Diskussionen um »Ost« und »West« hochaktuelles Buch. Doch zugleich, wie so häufig bei Margret Steckel, auch eine Ode an die Hoffnung.
Erscheinungsdatum: 14.11.2024
96 Seiten, 20 x 12 cm
Gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen
ISBN 978-99959-43-61-5
16,95 €
Margret Steckel wurde 1934 in Mecklenburg geboren. 1955 verließ sie die DDR. Im Anschluss an ihr Dolmetscherexamen in Westberlin kam sie als Assistentin für Dramaturgie und Drehbuch sowie Übersetzerin von Synchron-Drehbüchern zum Film. Nach ihrer Heirat 1964 ging sie mit ihrer Familie für 14 Jahre nach Irland und England. Seit 1983 lebt Margret Steckel als freie Schriftstellerin in Luxemburg.
Zuletzt erschienen von ihr »Servais. Roman einer Familie« (2010) sowie im Verlag capybarabooks der Roman »Drei Worte hin und her« (2014), der Erzählungsband »Ins Licht sehen« (2016), die Novelle »Jette, Jakob und die andern« (2017), die Erzählung »Daisy Fiedler« (2021) sowie die Novelle »Mutterrache« (2023).
1997 wurde Margret Steckel für die Erzählung »Der Letzte vom Bayrischen Platz« mit dem Servais-Preis ausgezeichnet. 2023 erhielt sie den Prix Batty Weber für ihr Lebenswerk. 2024 gewann sie mit »Mutterrache« den Luxemburger Buchpreis.
»Wéi eng Kënschtlerin, déi mat e puer Pinselstrécher dee perfekten Tableau op d’Läinwand zaubert, brauch d’Margret Steckel net vill Wierder. D’Batty Weber Laureatin, déi jo och rezent de Lëtzebuerger Buchpräis fir hir Erzielung ›Mutterrache‹ gewonnen huet, bréngt den Néiergang vum ›Arbeiter- und Bauernstaat‹ a grad emol 92 Säiten op de Punkt. 92 Säiten, déi een sech net sollt entgoe loossen!«
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